Osteopathie für Kinder

Warum benötigt mein Kind Osteopathie ?

Osteopathie möchte Ihr Kind unterstützen, bei allen heranwachsenden- und sich bildenenden Systemen kräftiger zu sein. In der Phase des sich bildenden Immunssystems kann es die Abwehrkräfte unterstützen.
Das System des Kleinkindes bis zur Phase der Pubertät hat ausserdem große Herausforderungen, durch ein starkes Wachstum, woran sich oftmals das ganze Muskel-Skelettsystem anpassen muß. Der Bewegungsdrang eine Kindes ist wichtig und lebhaft und oft kommt es zu Stürzen und Spannungen daruas reseultierend. Hier kann es auch zu Problemen kommen wie Asymmetrie, Beckenschiefstand u.s.w.

Die Phase der Kita und auch der ersten Schuljahre ist eine Phase starker Anforderung für das Immunsystem. Dieses zeigt sich meistens durch häufige Infekte, welche das Immunsystem fordern und gleichzeitig aufbauen sollen. Für Kinder und Eltern keine leichte Zeit und oft ist die ganze Familie betroffen. Infekte, Stürze, Schlaf- und Regulationsprobleme beeinflussen alle.

Der starke Bewegungsdrang bei Kindern hat die Funktion der Kräftigung und Stabilisierung des Systems. Doch leider werden schon früh diese körperlichen Bedürfnisse des Kindes oftmals nicht mehr im ausreichenden Maße gefördert, aufgrund immer längerer Schul- und Hausarbeitszeiten. Auch durch unsere moderne Gesellschaft mit Nutzung von Smartphone und Computer verringern sich die Spiel- und Bewegungszeiten. Die sportliche Aktivität ist ein schöner Ausgleich und bietet aber auch eine große Möglichkeit an Stürzen und Einflüssen auf den kindlichen Bewegungsapparat, was zu Beschwerden führen kann. Die Osteopathie möchte durch die Verbindung von Organ- und Muskel-Skelettsystem wie auch des Cranio-Sacralsystems Beschwerden, die sich daraus ergeben, behandeln.

Die einzelnen Systeme des Kleinkindes haben unterschiedliche Phasen an schnellem Wachstum, was zugleich auch als Belastung des jeweiligen Systemes angesehen werden kann.

Die Phase der Pubertät ist von einem großen Längenwachstum der Knochen gekennzeichnet. Osteopathie kann die damit entstehenden Spannungen im Muskel-Skelettsystem und resultierende Schmerzen schmerzlindernd oder möglicherweise -befreiend behandeln. Auch Wachstumsschmerzen könnten osteopathisch gut behandelt werden, wenn die Eltern mehr Kenntnis hierüber hätten - siehe unten!

Osteopathie-Behandlung bei einem Kind (Beispielbild)

Osteopathie-Behandlung bei einem Kind (Beispielbild)

Die osteopathische Literatur nennt folgende häufige Beschwerdebilder bei Kindern beispielhaft:

  • Blockaden der Hals- und Brustwirbelsäule

  • Beckenschiefstand

  • Schlafprobleme

  • Spannungsprobleme (Hypertonie - Hypotonie des Muskelsystems)

  • Wachstumsschmerzen

  • Magen- Darmbeschwerden

  • Asymmetrien:

    • Skoliose

    • Kopfasymmetrie

  • Kieferfehlstellungen

  • Hüftgelenks- und Kniegelenksbeschwerden

  • Fußfehlstellung

  • Ohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen

  • z. n. Herzoperationen beim Kleinkind

    In der Benennung der hier beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete kann kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Es besteht g.g.f. keine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d. h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.



Osteopathie bei Wachstumsschmerzen!

Was sind Wachstumsschmerzen? Wachstumsschmerzen sind Schmerzen, die in der Regel Kinder von 4 bis 15 Jahren betreffen. Es finden sich aber auch Einzelfälle beschrieben, wo die Wachstumsschmerzen bereits ab 2 Jahren auftreten. Das typische klinische Bild zeigt abendliche und/oder nächtliche, wechselnde ein- oder beidseitige Schmerzen in den Beinen. Seltener kommt es zu Schmerzen in den oberen Extremitäten. Die häufigsten Lokalisationen finden sich in den Unterschenken, Schienbein oder Wade gefolgt von Oberschenkelschmerzen.

Am nächsten Morgen sind die Kinder schmerzfrei und haben keine Einschränkung ihrer Aktivität. Schmerzfreie Zeiten von Tagen oder Wochen folgen typischerweise den Tagen mit Schmerzen.

Betroffene Eltern haben abends Kinder, die über Schmerzen klagen und schlecht oder nicht einschlafen. Verstärkende Faktoren können am Tage sportliche Aktivität oder viel Bewegung sein.

Auch wenn der Name dazu verleitet davon auszugehen, dass das Wachstum die Ursache bei Ihrem Kind für dessen Schmerzen sei, so ist man heute von dieser Meinung abgerückt. Die Ursache ist schlichtweg unbekannt. Vielleicht lässt sich das besser verstehen, wenn Sie sich erinnern, dass viele Kinder genauso wachsen wie die betroffenen Kinder und dabei keine Schmerzen haben.

In meiner Studie bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Osteopathie bei Wachstumsschmerzen einen positiven Einfluß auf die Schmerzintensität bei Kindern mit Wachstumsschmerzen hat. Dabei hat sich in der Studie gezeigt, dass je mehr ihr Kind betroffen ist, also wenn es sehr häufig und intensive Schmerzen hat, weniger osteopathische Behandlungen notwendig sind, um die Schmerzen zu reduzieren und zu lindern.

 

Osteopathie Studie zum Thema "Wachstumsschmerzen" bei Kindern im Alter von 6 - 15 Jahren

Die Studienlage in der Osteopathie gilt immer noch als unzureichend gesichert, wie Sie in den Rechtshinweisen lesen können. Medizinische Studien unterliegen bestimmten Anforderungen, welche einen hohen Zeitaufwand und dadurch auch finanziellen Aufwand erfordern. Dies erklärt die oftmals das geringe Vorhandensein von klinischen Studien. Im Falle klinischer Studien zur Wirksamkeit müssen mindestens 3 Studien zum gleichen Ergebnis kommen, um von einer möglichen Wirksamkeit ausgehen zu können.

Um die Lage von Studien zur Wirksamkeit zu verbessern habe ich von 2011 bis 2012 eine klinische Studie mit dem Titel „ Der Einfluss der osteopathischen Behandlung auf die Druckschmerzschwelle und den Schmerz bei Kindern im Alter von 6 bis 15 Jahren mit Wachstumsschmerzen „ im Rahmen meiner Master-Abschlussarbeit an der Osteopathie-Schule Deutschland (Hamburg) in Zusammenarbeit mit der Universität Wales (England)durchgeführt. Dabei habe ich verschiedene Schmerz-Parameter wie Schmerzintensität, Schmerzfrequenz und – dauer und die Druckschmerzschwelle gemessen.

Dieses Thema ist mir dadurch u.a. sehr ans Herz gewachsen, da es sich um ein Beschwerdebild handelt, welches oftmals für Betroffene kein offenes Ohr in der Suche um Hilfe, bietet.

Es gab bereits 2 Studien im osteopathischen Bereich. Daher war es wichitg eine weitere Studie zu diesem Thema durchzuführen. Diese konnte trotz erheblicher Schwierigkeiten bei dem Auffinden der Probanden mit passenden Einschlusskriterien und der kleinen Fallgruppe für den Parameter Schmerzintensität eine sehr gutes Ergebnis (hohe Signifikanz) erzielen.

Mein Wunsch war es einen Beitrag zu leisten gerade im Bereich klinischer Studien, um der Osteopathie mehr Anerkennung im Rahmen der evidenzbasierten Osteopathie und Medizin zu verschaffen.

Die Zusammenfassung der Studie können Sie hier in neuem Fenster als PDF anschauen.